Prélude Walk In – 150 Jahre Claude Debussy

Tanz Atelier Wien in Kooperation mit ImPulsTanz Special

Eine raumgreifende Bühneninstallation mit Cecilia Li (Piano Solo), Sebastian Prantl (Raumkonzept, Tanz) und Protagonisten Alexsandro Araujo Guerra (Tanz Atelier Wien, Opernhaus Brasilia) sowie Ku Ming-Shen (Kuandu Arts Festival Taipei) mit Kompositionen von Claude Debussy

Music is the expression of the movement of the waters, the play of curves described by changing breezes” (Claude Debussy)

In der Serie Trans Art Works, die sich interdisziplinären Studioformaten widmet, präsentiert das Tanz Atelier Wien mit „Prélude Walk In“ eine bewusste Zusammenführung akustischer, choreographischer und visueller Kunst. Das Werk des Komponisten Claude Debussy stellt dabei den Ausgangspunkt für die verschiedenen Raum-, Klang- und Bewegungskompositionen dar.

Nach den vorangehenden Projekten, in deren Mittelpunkt die Werke der Autorin Friederike Mayröcker und des Kinetikers Walter Kaitna standen, widmet sich das Tanz Atelier Wien nun dem französischen Komponisten, der am 22. August 2012 150 Jahre alt geworden wäre.

Claude Debussy verlangte von seiner Musik, sie müsse im Hörer die Fantasie anregen und Bilderwelten erzeugen. Debussys Klaviermusik vermag jedoch nicht nur poetische Stimmungen im Hörer zu evozieren, sondern gewann bereits ihre kompositorische Intention aus solchen Ansätzen. Die befruchtende Nähe der Künste wie Malerei, Tanz, Dichtung und Musik bildeten im späten 19. Jahrhundert jenes Klima, in dem ein Komponist wie Debussy seine künstlerische Welt gestaltete.

Die unentwegte Suche nach der speziellen Beziehung zwischen dem tänzerischen, klanglichen und visuellen Raum steht in der Solo-Duo-Trio Formation von „Prélude Walk In“ im Vordergrund des künstlerischen Arbeitsansatzes. Dabei werden die Transformationen von Klang zu Bild und Bild zu Klang beleuchtet.

Die Musik der Pianistin Cecilia Li, die ausgesuchte Kompositionen von Claude Debussy sowie musikalisch verwandtes Material spielt und interpretiert, dient als Impuls für die künstlerische Arbeit der Tänzer. „Prélude Walk In“ huldigt Debussys Affinität zu Asien und verbindet dies in der choreographischen Umsetzung von Sebastian Prantl und Alexsandro Guerra mit einem zeitgenössischen Kontrapunkt. Seit der Pariser Weltausstellung von 1889 zeigte sich der Komponist von der musikalischen Struktur der javanesischen Gamelan-Musik beeindruckt, die traditionell als Begleitung von Schattentheater und Tanz dient.

Inspiriert von asiatischen Theatertraditionen spielen Prantl und Guerra in ihrer Choreographie mit der Transformation von Charakteren und Bühnenfiguren. Durch Kostümwechsel, Surrealismen, Maskierungen und der Aufhebung von Genderrollen entstehen in verschiedenen Solo-Duo Variationen ständig neue Verbindungen zwischen den sich wandelnden Charakteren.

In diesem Sinne verweben die beteiligten KünstlerInnen in „Prélude Walk In“ Musik, Tanz und Installationen zu einem vielschichtigen interdisziplinären Gesamtkunstwerk, in dem unterschiedliche Kunstrichtungen gleichwertig aufeinandertreffen, miteinander interagieren und sich gegenseitig inspirieren.


Raumkonzept/Tanz: Sebastian Prantl
Piano Solo: Cecilia Li
Tanz: Alexsandro Araujo Guerra, Ku Ming-Shen
Installationen: Walter Kaitna
Tontechnik: Michael Renner
Licht: Boon Ann Goh
Video: Jim Shum
Koordination/PR: Susanne Senekowitsch

[Tanz Atelier Wien, September 2012, Kuandu Arts Festival Taipei 2013]

 

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