Ikonostase I, II, II, IV

„Opening doors“ – im November 1990 wurde ‚Boogie Woogie – Hommage à Piet Mondrian’ im Tanz Atelier aufgeführt.

Diese Veranstaltung war meine erste Begegnung mit der Arbeit von Sebastian Prantl und Cecilia Li. In den folgenden Jahren verfolgte ich ihre Arbeit mit Augen und Ohren. Es war eine angenehmen Erfahrung von außen, aus dem Hintergrund heraus, an Ereignissen teilzunehmen, die von Bewegung und Klang in Zeit und Raum geschaffen wurden. Wie Tänzer dazu gebracht wurden, Räume zu schaffen, die mit dem bestehenden architektonischen Rahmen kommunizieren, und die Musik, die ihrerseits Raum für die Tänzer schuf, beeindruckte mich sehr und brachte mich schließlich auf eine Idee, über die ich mit Sebastian sprach: ich fragte mich, ob nicht auch die Jesuitenkirche in Wien ein geeigneter Rahmen für eine Performancereihe von Aufführungen des TAW sein könnte; schließlich hatten sie schon zuvor in ähnlich eindeutigen Umgebungen gearbeitet.
Als die hierarchische Ordnung aufgegeben wurde, verlor Religion ihren darin begründeten Stellenwert. Die Kunst begann sich nach den Vorstellungen und Bedürfnissen des Künstlers zu entwickeln. Auch die Religion verwandelte sich, der Eigenverantwortung der Gläubigen folgend, in neue Formen christlichen Glaubens. Die daraus erwachsende Distanz eröffnet heute neue Zugänge zu Religion. Der christliche Glaube neigt dazu, sich auf sinnlich erfahrbare Weise zu offenbaren. Theater, Musik und Tanz veranschaulichen oft die Tatsache, dass das menschliche Leben in spirituellen Strukturen verankert ist.Auf dieser Basis wurde Ikonostase II zur Manifestation einer Begegnung, die auf gegenseitigem Respekt und Freude, einander kennenzulernen, beruhte.
[Gustav Schörghofer SJ, Kunstkritiker und Theologe, Mitglied des Jesuitenordens, Rektor der Jesuitenkirche in Wien].


[Ikonostase I – Studioproduktion des Tanz Atelier Wien, Mai 1999]

Konzept/Choreographie: Sebastian Prantl
Musikkonzept/Klavier: Cecilia Li
Musiker: Igor Pomykalo (lira da braccio, Geige)
TänzerInnen: István Horváth, Michikazu Matsune, Michaela Pein, Sebastian Prantl, Ingrid Reisetbauer
Organisation: Bettina Kogler, Gertraud Morocutti


[Ikonostase II – Wiener Universitätskirche, September/Oktober 1999]

Raum/Choreographie: Sebastian Prantl
Musikkonzept/Klavier: Cecilia Li
Musiker: Ernst Kovacic (Violine), Igor Pomykalo (lira da braccio, Geige), Iwakichi Yamashita (Japanische Flöte, Trommel)
TänzerInnen: István Horváth, Michikazu Matsune, Michaela Pein, Sebastian Prantl, Ingrid Reisetbauer, Alessandro Sabatini
Zeichnungen: Lore Heuermann
Kostüme: Susanne Schintler
Licht/Technik: Martin Walitza
Organisation: Bettina Kogler, Gertraud Morocutti


[Ikonostase IIa – Colourscape Musikfestival, Rathausplatz, Wien, Oktober 1999]

Konzept/Choreographie: Sebastian Prantl
Musikkonzept/Klavier: Cecilia Li
TänzerInnen: Michikazu Matsune, Michaela Pein, Sebastian Prantl, Ingrid Reisetbauer
Organisation: Jeunesse Austria


[Ikonostase IIb – Feldkircher Tanzherbst, Feldkirch, November 1999]

Konzept/Choreographie: Sebastian Prantl
Musikkonzept/Klavier: Cecilia Li
TänzerInnen: Michikazu Matsune, Sebastian Prantl, Ingrid Reisetbauer
Organisation: Feldkircher Tanzherbst


[Ikonostase III – Plus/Minus. Variationen über ein Motiv von Stockhausen, Eine Kooperation des Tanz Atelier Wien und Capella con Durezza, Minoritenkirche, Krems, Juni 2000]

Konzept/Choreographie: Sebastian Prantl
TänzerInnen: Gro Benedikte Eknes, Jozef Frucek, Andrea Jankovská, Othello Johns, Michikazu Matsune, Tomoko Nishino, Hana Pauknerová, Michaela Pein, Sebastian Prantl, Paul Wenninger
Musiker: Capella con Durezza unter Renald Deppe
Kostüme: Susanne Schintler
Licht/Technik: Martin Walitza
Organisation: Bettina Kogler, Gertraud Morocutti, Susanne Schintler


[Ikonostase IV – Wide Heaven – New Earth, Stephansdom, Wien, Juni 2000]

Konzept/Choreographie: Sebastian Prantl
Musikkonzept/Klavier: Cecilia Li
TänzerInnen: Gro Benedikte Eknes, Jozef Frucek, Andrea Jankovská, Michikazu Matsune, Tomoko Nishino, Hana Pauknerová, Michaela Pein, Sebastian Prantl, Paul Wenninger
Organisation: Stephansdom

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